SCHWEIZ: Landvogthaus – Hotel mit Historie

 

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Landvogthaus – B&B mit Barockgarten

 

Kanton Glarus// Es ist erstaunlich. Besondere Geheimtipps vermutet man oft an schwer zugänglichen Orten, die äußerst mühsam zu erreichen sind. Und doch geht es auch gänzlich anders. In einer knappen Zugstunde von Zürich aus ist das Landvogthaus im Kanton Glarus in der Schweiz zu erreichen. In Nidfurn aussteigen, ein paar Schritte zu Fuß – schon ist man in einer anderen Welt.


Sechs Etagen aus dem 17. Jahrhundert
Das hohe Gebäude mit seinen sechs Stockwerken stammt aus dem 17. Jahrhundert, die Grundmauern sind noch älteren Datums. Ein Haus aus Holz und Stein. Man tritt ein: knarrende Treppen und Dielen, Fachwerk, geschnitzte Türen und Decken, Holzvertäfelungen, Kachelöfen. Diese Bauelemente sind im Haus weitgehend original erhalten. Auch zum Staunen. Keine Renovierung hat das Gebäude verschlimmbessert. Über zehn Generationen lang bewohnten die Nachfahren des Bauherrn, Landvogt Blumer, das Haus.

War es göttliche Fügung, dass Christian Behring und Armin Trinkl 2011 den historischen Ort  übernahmen? Sie renovierten behutsam und statteten den alten Glarner Landsitz mit ihrer Sammlung an historischen Möbeln aus. So schufen sie ein privates Museum für Wohnkultur. „Wir empfinden es als Ehre und Verpflichtung, dieses besondere Haus zu pflegen“, erklärt Christian Behring. „Auf diese Weise können wir kulturelles Erbe erhalten.“


Traditionelle Tapeten und Teppiche
Ein Besuch wird zur Reise in die Vergangenheit. Traditionelle Tapeten und Teppiche, perfekte Portraits und Porzellan, Musikinstrumente und Madonnen. Mit Geschmack schufen die beiden Schweizer eine faszinierende Atmosphäre. Ein behüteter Ort, nicht nur der meterdicken Wände wegen. Ideal für jene, die das Schöne aus vergangenen Jahrhunderten lieben, für Menschen, die gerne auf Details achten, die sich für Geschichten hinter den Dingen interessieren.

 

Gästezimmer im Museum für Wohnkultur
Vier der zahlreichen Zimmer im Landvogthaus sind Gästezimmer, stilistisch unterschiedlich eingerichtet, mit modernen Bäder-Komfort im Belle-Epoque-Stil. Eine Welt, die Ruhe ausstrahlt, bewusst ohne W-Lan. Hier bimmelt kein Handy. Da entsteht Raum für Gedanken und Gespräche.


Der Berg Tödi ganz nah
Vom Fenster des Hauses wandern die Augen durch das grüne Grosstal, wo Bauern mit Traktoren Heu machen. Die Berge sind nah, aber nicht einengend oder bedrohlich. Ganz am Ende des Tals erhebt sich der Tödi, der Berg der Region, ganz als würde er dem Betrachter sagen: „Von hier aus blicke ich auf dich!“

Kunst im Künstlergarten
Der spätmittelalterliche Landsitz ist auch ein Ziel für Gartenentdecker. Direkt am Haus hat Armin Trinkl seinen Garten im englischen Stil entwickelt. Genau geplant, aber natürlich anmutend sind die Gehölze und Stauden zwischen dem alten Baumbestand. Kunst gehört bei Armin Trinkl, selbst Künstler, immer dazu, auch im Garten. Schatten fällt auf die Büste einer deutschen Adligen. Die Sonne bringt das Moos auf der antiken Steinbank zum Leuchten. Historische Putten lugen zwischen Farnwedeln heraus, eine spielt Mandoline auf einem Bett aus japanischem Ahorn.

Wein rankt an der Fassade des über 400 Jahre alten Hauses hoch. Ganz traditionell wächst ein Birnbaum am Haus. Und zur Überraschung trägt der Feigenbaum überreich Früchte. Der alpine Winter mag ihm nichts anhaben. „Gerade in unserer technisierten Welt hat die Natur mehr Platz in unserem Alltag verdient“, meint Armin Trinkl.

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Die Gastgeber Armin Trinkl und Christian Behring

 

Ein Barockgarten am Fuße schweizer Berge
Der begeisterte Gärtner trotzte dem Acker vor der Haustüre einen barocken Garten ab. 250 Quadratmeter, ummantelt von einer dichten, hohen Thujahecke, aufgeteilt in symmetrisch angelegte Beete. In der Mitte thront die Rarität eines fünfmal veredelten Apfelbaumes mit fünf verschiedenen Apfelsorten. Er wird umringt von Wildblumen, Stauden und Beerensträuchern. „Das sind alles alte Sorten, die robust und vital sind, vornehmlich in Demeter Qualität“, erläutert Armin Trinkl. Gäste dürfen im Garten naschen. Intensiv aromatisch zergeht der Geschmack der Himbeeren auf der Zunge.

 

 

 

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Blick auf den Berg Tödi

 

WAS IST NOCH GUT ZU WISSEN?

INFORMATIONEN: Landvogthaus, 8772 Nidfurn, Kanton Glarus, Schweiz, Tel. +41 (0)55 644 11 49, info@landvogthaus.ch
www.landvogthaus.ch

B&B: Frühstück mit Bioprodukten aus der Region. Den Betreibern ist Nachhaltigkeit wichtig. Im Haus finden auch Kulturveranstaltungen und Konzerte statt. Nichtraucherhaus.
Das kleine Privathotel ist Mitglied bei „Swiss Historic Hotels“ (www.swiss-historic-hotels.com) und bei „Historic Hotels of Europe“ (www.HistoricHotelsofEurope.com).

LITERATUR-TIPP: Ursula Bauer/Jürg Frischknecht, Zeitreisen: Unterwegs zu historischen Hotels der Schweiz, Mattenbach-Verlag, 2013   Viele der vorgestellten historischen Unterkünfte verfügen über einen besuchenswerten Garten.

WEITERE INFOS ZUM REISELAND Schweiz: www.MySwitzerland.com

 

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