LONDON: Flower-Orte mit royalem Touch

Die Briten gelten als Meister des Gärtnerns. Auch ihre Royals lieben Gärten. Schön für gartenliebhabende London-Fans, denn Großbritanniens Hauptstadt ist voll blütenreicher Orte mit royalem Touch, zugänglich für jedermann. vonREISENundGAERTEN stellt einige florale Highlights in der Flower-Power-Stadt London vor.

 

Durch das edle Queens Gate geht es hinein in den Kenstington Garden.

 

Sunken Garden im Kensington Park
Prinz William, Thronfolger Nummer zwei, und seine Frau Kate residieren in London im Kensington Palace. Auch Prinz Harry und seine Frau Meghan Markle, Herzogin von Sussex, wohnten dort vorübergehend, aber das ist längst Geschichte. Noch länger ist es her, dass der königliche Palast am westlichen Rand von Kensington Gardens die letzte Adresse von Prinzessin Diana, der Mutter der Prinzen, war.

 

Der Sunken-Garden, der Senkgarten im Kensington-Park, wirkt mediterran mit seinen Palmen. ©DDAVID

 

Diana soll den Sunken Garden auch sehr gemocht haben. Dieser Senkgarten schließt gleich an den Kensington Palace an. Er wurde 1908 angelegt. Ein royales Gartenidyll ganz ohne Eintrittsgebühr oder Wartezeit.

Beete voller Blumenpracht umrahmen in der tiefergelegten Mitte ein großes Wasserbecken. Palmen verleihen der versteckten Blütenoase ein mediterranes Feeling. Verliebte können sich hier verstecken, weil der rechteckige Garten auf allen Seiten von schützenden Laubengängen umgeben ist. Ein romantisches Setting mit Rosenduft!

 

Ein Laubengang zum Verstecken! ©DDAVID

 

Diana Memorial im Hyde Park
Das royale Paar könnte direkt von Zuhause weiter durch die große Parkanlage Kensington Gardens in Richtung Osten wandern. Vorbei an einer neu angepflanzten Wildblumenwiese. Insekten finden hier Nahrung auch in der Großstadt. Am Rande von den Kensington Gardens grenzt der Hyde Park an, der ebenfalls zu den königlichen Gärten Londons zählt.

 

In Ruhe ruhen im Hyde Park. ©DDAVID

 

Entweder macht man – ganz englisch – auf einer Decke in der Wiese ein Picknick. Oder rudert mit einem Boot auf dem Parksee „The Serpentine “. Oder setzt sich zwischen Blumen ins „Park Café“ am Lido des südlichen Seeufers.

Ein paar Schritte weiter können Royals oder Normalbürger sich im fließenden Wasser des ovalen Prinzessin-Diana-Gedenkbrunnens die Füße kühlen. Das Denkmal aus Stein wurde 2004 von Prinz Charles und der Queen eingeweiht. Es besteht aus 545 Granitstücken, die einen unregelmäßigen Wasserlauf bilden. Das Design soll Dianas Leben symbolisieren – mit Strudeln und Luftblasen im Wasser – mitten in dem immergrünen Hyde Park.

 

Füße kühlen im Diana-Erinnerungsbrunnen. ©DDAVID

 

Kew Gardens – Royal Botanical Gardens
Ein Muss, nicht nur für Pflanzenliebhaber! Kew Gardens im Londoner Stadtteil Richmond ist einer der bedeutendsten botanischen Gärten überhaupt auf diesem Planeten – mit Pflanzenarten aus allen Herrgottsländern. Wie eine Kathedrale aus Stahl und Glas thront das weltgrößte viktorianische Gewächshaus von 1860 in dem weitläufigen Pflanzenreich.

Das Viktorianische Gewächshaus in Kew Gardens ist berühmt. ©DDAVID

 

Im Palmenhaus herrscht Regenwaldklima, angenehm warm, vor allem, wenn es draußen stürmt. Exotische Pflanzen wuchern überall. „Viele unserer Pflanzenarten sind bereits vom Aussterben bedroht“, erzählt Scott Taylor, der Leiter des Gartenbaus von Kew Gardens.

 

Im Viktorianischen Gewächhaus in Kew Gardens wachsen neben Palmen viele exotische Pflanzen. ©DDAVID

 

Auch in Sachen Forschung hat der Königliche Botanische Garten Weltruhm, nicht nur wegen seiner riesigen Pflanzensammlung. Patron dieses royalen Pflanzenweltreiches mit UNESCO-Label ist übrigens Thronfolger Prinz Charles. Der hat ohnehin ein Faible für Pflanzen und Gärten.

 

Der Botanische Garten von Kew Gardens besitzt einen großen Bestand an alten Magnolien. ©DDAVID

 

Chiswick House & Gardens
Eine andere Gartengeschichte wurde in Chiswick geschrieben. In dem Stadtteil im Westen Londons hat Lord Burlington im 18. Jahrhundert die absolutistische Gartenkunst mit den strengen, symmetrischen Formen revolutioniert und den Englischen Landschaftsgarten „erfunden“.

 

Chiswick Garden ist die Wiege das klassischen Englischen Landschaftsparks. ©DDAVID

 

Chiswick House & Gardens ist also der Ort der Gartenrevolution, die sich weit über England hinaus verbreiten sollte. „Seitdem flaniert der Besucher in Chiswick Gardens vorbei an Wasserfällen, Teichen, antiken Statuen und Tempeln“, erzählt Geraldine King, die Chefgärtnerin. Dabei soll der Eindruck einer natürlich gewachsenen Landschaft entstehen.

Geraldine’s Lieblingsort ist allerdings der Küchengarten. Profan nur in der Art der Nutzung, royal, was seine Größe angeht: gut 12.000 Quadratmeter voller Obst und Gemüse.

 

Bäume und Blicke – elementar im gestalteten Landschaftspark. ©DDAVID

 

 

Chelsea Physic Garden
Ein Geheimtipp ist der Chelsea Physic Garden, der älteste botanische Garten Londons. Umgeben von Wohnhäusern liegt dieser geheime Garten ziemlich versteckt – und das mitten in der Stadt an der Themse.

 

Der Chelsea Physic Garden befindet sich mitten in London umgeben von Häusern. ©DDAVID

 

„Dank eines warmen Mikroklimas wächst bei uns auf kleiner Fläche eine große Vielfalt an Pflanzen, mehr als 5000 Arten“, erklärt Nell Jones, die Obergärtnerin. „Vor allem unsere Sammlung an Heilpflanzen ist außergewöhnlich.“ Das hat traditionelle Gründe, denn der Garten wurde 1673 von der Gilde der Apotheker angelegt.

 

Seit Jahrhunderten wachsen in diesem Apothekergarten Heilpflanzen. ©DDAVID

Übrigens: Prinz Charles ist auch der Schirmherr dieses verträumten gärtnerischen Kleinods. Mit seinem biologischen Mustergut Highgrove hat er sich als „royaler Gärtner“ qualifiziert. Keiner in der königlichen Familie kennt sich wohl mit Pflanzen besser aus als der designierte Thronfolger.

 

Bunte Lupinen-Pracht im Apothekergarten in London. ©DDAVID

 

Blumenmode im Victoria & Albert Museum
Und wenn es regnet in London? Dann schnell zu den Blumen ins Museum. In der Fashion-Abteilung des außergewöhnlichen Victoria & Albert Museums für Kunstgewerbe und Design im Stadtteil South Kensington sind die wunderbarsten Blumen auf historischen Kleidungstücken zu entdecken. Florale Träume auf Seide …

 

 

Feinste Blüten, gestickt auf Seidenroben aus dem 18. Jahrhundert. Dazu Blumenmuster, inspiriert von exotischen Pflanzen aus den ehemaligen Kolonien des Königreichs, die Londoner erstmals in Kew Gardens zu Gesicht bekamen.

 

Der ‚botanische Fächer‘ aus dem 18. Jahrhundert beschreibt die Ankunft des Frühlings in der Pflanzenwelt. ©DDAVID

 

Ob sich die modebewussten Damen des Königshauses dort für ihre Garderobe inspirieren lassen? Für Gartenliebhaber sind Londons blumige Orte allemal eine Inspiration.

 

Prinz Charles, der Gartenliebhaber und Pflanzenkenner, ermuntert die Menschen zum Gärtnern. ©DDAVID

 

©DDAVID – Alle vonREISENundGAERTEN-Fotos unterliegen dem Urheberrecht und dürfen nicht ohne Erlaubnis verwendet werden.

 

WAS IST NOCH GUT ZU WISSEN?

INFORMATIONEN: Die meisten Gärten können das ganze Jahr tagsüber besucht werden und kosten zumeist Eintritt. Man sollte sich genau nach den Öffnungszeiten erkundigen. www.kew.org/kew-gardens; www.royalparks.org.uk/parks/hyde-park; www.royal.uk/royal-residences-kensington-palace; www.vam.ac.uk/; http://chiswickhouseandgardens.org.uk; www.chelseaphysicgarden.co.uk/

REISEZEIT: Bis auf den Winter sind alle Jahreszeiten gartenreisetauglich. Im Frühjahr und Sommer, wenn es intensiv blüht, finden in den Parks und Gärten Veranstaltungen statt.

FORTBEWEGUNG: Alle beschriebenen grünen Orte in und um London können Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Die aufladbare „Oystercard“ ist hierfür sehr praktisch.

DER BESONDERE TIPP: Immer im Mai findet in London die alljährliche Chelsea Flower Show statt. Eintrittskarten sollte man sich rechtzeitig sichern. 2019 hat Herzogin Kate, die Gemahlin von Prinz William, dort ihren selbstgestalteten Garten vorgestellt. Auf der wichtigsten Gartenshow überhaupt werden alljährlich die ‚Garten-Oskars‘ verliehen. Wie Freude darüber aussieht, sehen Sie auf den folgenden Fotos.


Lesen Sie auch den vonREISENundGAERTEN-Artikel über die Chelsea Flower Show in London.

TIPP-LITERATUR: Ralf Nestemeyer ist ein Profi unter den Reiseführer-Autoren. Und so führt er versiert durch Südengland, eine Weltgegend, die voller Gärten steckt. Im Kapitel über London darf der fantastische botanische Garten Kew Gardens im Stadtteil Richmond nicht fehlen. In Cornwall widmet er sich ausführlich dem Eden-Project mit den acht riesigen Gewächshäusern und den legendären Lost Gardens of Heligan mit der subtropischen Vegitation.
Ralf Nestemeyer, Südengland, Verlag Michael Müller, 2023, ISBN: 978-3-966851688
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Als Reiseführer-Klassiker gibt der Baedeker gute und gründlich Informationen (mit Faltplan). Ich schätze ihn nach wie vor.
Baedeker Reiseführer London, ISBN: 978-3829746137, Verlag Baedeker, 2018
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WEITERE INFOS ZUM REISELAND: www.visitbritain.org, www.visitlondon.com, www.royal.uk (die offizielle Seite der königlichen Familie)

 

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Große Gartenkunst ist auf der alljährlichen Chelsea Flower Show zu genießen. ©DDAVID

 

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